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umzug

18 Aug 2013

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Zügeln: Wider der Professionalisierung

Letztes Wochenende ist meine Schwester umgezogen. Die Frage, ob ich dabei mithelfen würde, habe ich ohne zu zögern mit Ja beantwortet. Als ich das einem Kollegen erzählt habe, antwortete er, dass er das nicht machen würde. Seit er 30 Jahre alt sei (ok, das bin ich ja noch nicht ganz) helfe er nicht mehr mit beim Möbel schleppen. Es sei einfach zu mühsam. Oder etwas salopp ausgedrückt: Diese Leute sollen sich gefälligst einen Zügelservice leisten anstatt ihren Kollegen- und Familienkreis zu belästigen.

Klar, man könnte das professionalisieren und an Experten auslagern. Die würden dann mit ihrem genialen Bus vorfahren und uns ihre grosse Stärke und Erfahrung zur Verfügung stellen. Meine Schwester könnte sich das sicher leisten, das ist nicht der Punkt.

Aber es ist für mich auch ein gesellschaftlicher Event. Ich sehe meine Familie, die Freunde meiner Schwester und wir haben ein gemeinsames Projekt. Das kann durchaus Herausforderungen mit sich bringen. Z.b. wie gewisse Möbelstücke transportiert werden, die Organisation im Detail etc. Ich suche lieber eine Lösung und mache ein Happening daraus, anstatt den Möbelwagen kommen zu lassen. Es ist für mich nicht primär Arbeit.

Als Nicht-Zügelnder kann ich natürlich schon von einem Happening sprechen. Ich habe die Arbeit vorher und nachher nicht. Sondern nur einige Stunden im Kreise meiner Familie. Ich würde es sogar als eine Art Team-Bildung bezeichnen.

Allgemein, so habe ich den Eindruck, gibt es eine Tendenz, einfache Arbeiten zu professionalisieren auszulagern, die früher selbstverständlich selbst erledigt wurden. Ich beklage das nicht, überlege mir aber immer, was das für die Gesellschaft für Auswirkungen hat. Der Drang nach enormer Effizienz auch im Privatleben kann auf Kosten der Zufriedenheit gehen. Gerade bei einem Umzug beschäftigt man sich wieder einmal mit anderen Problemen. Wer immer das selbe macht und darin natürlich enorm effizient und gut wird, lebt plötzlich nur noch in seiner eigenen Welt. Und braucht dann plötzlich ein Sabbatical oder wird ein „Aussteiger“.

Gerade Dinge wie das Zügeln finde ich auch eine wichtige Angelegenheit, um sein persönliches Umfeld in die Pflicht zu nehmen und ehrenamtliche Dienste in kleinen Strukturen zu leben. Und somit seine „community“, die auch aus Offlinern besteht, auch offline am Leben teilhaben zu lassen.

By: thomas Category: gesellschaft, persönlich

1august_zueri

11 Aug 2013

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Rückblick auf den Nationalfeiertag 2013

Am 1. August habe ich mir wieder einmal eine Rede angehört. Und zwar hat Abt Martin Werlen mit zwei Jugendlichen zusammen an der Bundesfeier in Zürich eine Ansprache gehalten. Die Alphornbläser, Fahnenschwinger, Bölllerschüsse und Jodler wurden nicht nur bei den Touristen sondern auch den zahlreich anwesenden Rentnern mit Augenwasser quittiert. Ich bin nur wegen der Ansprache gekommen, konnte mich aber auch kurz im nostalgischen Schwelgen in alten Zeiten erwischen. Während die Touristen zum Jodeln mit den Fingern geschnippt haben.

Die Ansprache von Jan Lobsiger (Stift Auszubildender bei der ZKB), Paula Stocker (Kanti-Schülerin) und Abt Martin wurde zum Thema „miteinander“ gehalten. Eigentlich eine gute Sache. Sind doch gerade unsere kleinräumlichen, föderalistischen Strukturen prädestiniert für das gegenseitige Helfen. Diese kleinen Aufmerksamkeiten im Alltag, das aufeinander achtgeben. Ohne, dass dies staatlich verordnet werden müsste oder könnte. Das ist für mich echte Solidarität. Und dies ist bei der Ansprache gut angekommen.

Die beschriebene Situation aus dem Alltag mit einem Betrunkenen Afrikaner im Zug hat ein anderes Licht auf das „miteinander“ geworfen. Es braucht auch Geduld, etwas Mut und vor allem eine offene Einstellung. Und so sei auch Zürich: Offen für Menschen. Soweit einverstanden. Nur hätte der Vollständigkeitshalber auch auf die Grenzen dieser Offenheit eingegangen werden sollen. Denn die gibt es immer und ausnutzen lassen wollen wir uns ja auch nicht. Und ob wir diese offene Einstellung von jedem Mitmenschen erwarten oder sogar einfordern dürfen, ist noch eine andere Frage.

Aber wie gesagt, grundsätzlich denke ich ähnlich wie die drei Referenten. Auf fremde Menschen zugehen, das Gespräch suchen und voneinander lernen. Ich mache das häufig und habe beinahe immer tolle Erfahrungen damit gemacht.

By: thomas Category: gesellschaft

different bullets

4 Aug 2013

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„Wie geht es dir?“ ernst nehmen

Kürzlich habe ich zufällig eine Ex-Freundin getroffen, die ich schon seit einigen Jahren nicht mehr gesehen habe. Und natürlich fragt sie mich, wie es mir geht. Und anscheinend kennt sie mich nicht mehr ganz so gut. Denn ich zögere bei dieser Frage eigentlich immer. Ich gehe davon aus, dass die Frage ernst gemeint ist. Also muss ich mir das immer ganz kurz überlegen, um eine ernsthafte Antwort zu geben. Geht es mir wirklich gut? Was beschäftigt mich gerade? Ist die Sache, die mich beschäftigt, es wert, bei dieser Frage erwähnt zu werden? Meistens sind es Luxus-Angelenheiten, ich habe keinen Grund mich auch nur annähernd zu beklagen. Mein Leben ist wirklich beinahe perfekt. Ich nehme diese nach Floskeln klingende Frage trotzdem immer gerne zum Anlass, um kurz nachzudenken. Auch wenn es dann, wie mir gesagt wurde, nicht ganz überzeugend klingt, wenn ich für ein „Ja, es geht mir gut“ etwas länger brauche.

By: thomas Category: persönlich

zeitung

26 Jul 2013

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Saure-Gurken-Zeit

Die Saure-Gurken-Zeit hat nicht nur meinen Blog, sondern auch die Tageszeitungen fest im Griff. Auch Lokalzeitungen wie die ThurgauerZeitung sind betroffen. So konnte man darin kürzlich erfahren, dass neben der Kantonsschule Frauenfeld alte Baracken neu gestrichen werden:

saure-gurken-zeit-2013

Heute hat morgen hat @yvesmoret eine weitere Sensationsmeldung verbreitet:

Die Schweizer haben zu viele Eier. pic.twitter.com/YRE8PZU9EQ

— ✨ Yves Moret ✨ (@yvesmoret) July 25, 2013

Willkommen im Sommerloch!

Man kann diese Sommerzeit auch zur Kommunikation von unerfreulichen Nachrichten verwenden. Wie  die NZZ heute berichtet, will die ThurgauerZeitung die Lokalredaktion Kreuzlingen schliessen. Ich finde die Strategie selbstmörderisch, denn die lokalen News sind ein Segment, in dem qualitativ hochstehende Konkurrenz faktisch nicht vorhanden ist. Ein Abbau in diesen Bereichen ist ein Abbau an der Substanz, wovon diese Zeitung lebt. Gerade wenn wir von Hyperlocal Journalism sprechen, ist der Schritt von aussen betrachtet eher unverständlich.

Die Konsequenz dieses Schrittes:

Ab September werden laut Ehrat rund fünf Seiten weniger produziert als bisher.

Wir können uns also auf nächsten Sommer freuen. Die nächste Saure-Gurken-Zeit ist aber auch die einzige Zeit, in der wir uns auf „fünf Seiten weniger“ freuen.

By: thomas Category: medien

everlong01

21 Jul 2013

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Song of the month: Everlong by Foo Fighters

Wieder einmal ein Beispiel, warum ich im nächsten Leben Rockstar werden will 🙂 Oder Konzertbesucher der Foofighters. Kommt ja fast aufs selbe an. Just epic.

https://www.youtube.com/watch?v=_KXYVv36-Lk

An dieser Stelle erinnere ich gerne noch an einige Punkte aus dem Buch 101 Things To Do Before You Die, die der Sache nahe kommen:

  • Learn That Instrument
  • Stage Dive or Crowd Surf
  • Get Backstage and Get Off With a Rock God
  • Live Out of a Van

Ich habe noch keinen dieser Punkte „erledigt“. Übrigens ist dies ein Buch, dem wir uns zuwenden könnten, wenn es uns mit den Ironbloggern mal langweilig wird 🙂

PS: Wers ernst meint: Hier weiterlesen How to become a Rockstar

By: thomas Category: music, song of the month

bergler

14 Jul 2013

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Das Glück der Bergler

Erneut ein Artikel, den ich vor längerer Zeit (Februar 2013) geschrieben habe. Und nur dank den Ironbloggern Schweiz veröffentliche 🙂

Der Skitag mit unserer Firma ist ein traditioneller Anlass. Wie so oft bin ich, dieses Mal als einziger, mit dem ÖV unterwegs. Alle Kollegen fahren mit dem Auto. Mit Zug/Bus hätten sie einen Eindruck der Lokalbevölkerung erhalten. Der Abt Martin hat dazu mit einem seiner bekannten Bahngleichnissen geantwotet:

https://twitter.com/AbtMartin/status/304860842300674048

Denn trotz der Kleinräumigkeit der Schweiz sind die Menschen in den Regionen sehr unterschiedlich. Allgemein faszinieren mich die vielfältigen Beobachtungen, wenn man mit dem Zug unterwegs ist. Dasselbe auch auf dem Skilift. Ich finde es immer spannend, während wenigen Minuten mit einem unbekannten Menschen Lift zu fahren.

Beobachtungen

Der Postauto-Chauffeur war sehr jung. Schätzungsweise kaum älter als 25 Jahre. Jedenfalls macht er einen sehr glücklichen Eindruck und war freundlich zu allen Gästen. Mir ist spontan meine Einschätzung der Arbeitswelt in den Sinn gekommen, dass man heutzutage normalerweise nicht mehr 40 Jahre in der selben Firma arbeitet. Und auch mehrere verschiedene Jobs ausführt, sich also beruflich in andere Richtungen entwickelt. Doch an diesem Beispiel habe ich wieder einmal gesehen: Es gibt bestimmt auch heute noch Jobs, die man durchaus während 40 Jahren beim selben Arbeitgeber ausüben kann. Und Menschen, die nicht aufsteigen wollen sondern mit ihrem Leben schlicht zufrieden und glücklich sind.

Während der Fahrt steigt eine Junge Frau ein (ca. 19 Jahre). Sie wohnt gerade neben der Postauto-Haltestelle. Aus dem offenen Fenster winkt ihre Mutter zur Verabschiedung und schaut, bis der Bus abgefahren ist. Scheinbar ein tägliches Ritual, über das man noch mehr schreiben und überlegen könnte (warum verabschieden wir uns oder eben nicht? Man weiss ja wirklich nie…). Ich dachte, solche Gesten der Zuwendung gibt es, gerade auch in diesem Alter, eher nicht mehr. Wer nimmt sich schon Zeit dafür? Mit 19 ist man schliesslich kein Kind mehr. Ist es also Zufall oder ist der familiäre Zusammenhalt in dieser Region einfach stärker? Sind solche starken sozialen Strukturen nur in den Bergen derart gut vorhanden? Oder achte ich das in meinem eher städtischen Umfeld weniger?

Wie angetönt habe ich auch auf dem Skilift zufällig mit einer fremden Person ins Gespräch gekommen. Es war ein Skilehrer „mittelalterlichen“ Alters. Auf der knapp 5 minütigen Fahrt habe ich einiges erfahren. Mir sehr wenigen Fragen und etwas Interesse sind gewisse Menschen sehr mitteilungsbedürftig. Stolz erzählte er, dass er zwei erwachsene Töchter hat. Und seit 30 Jahren mit der selben Frau verheiratet ist. Er hatte ein Skilehrer-Tenue an und erzählte von seinem Job, der Spontanität und Flexibiliät, die dabei nötig ist. Und was für Erfahrungen er schon gemacht hat. Besonders eindrücklich die Story, als er zwei Stunden mit einer Frau mit Down-Syndrom auf der Piste verbringen konnte.  Er hat daneben noch zwei weitere Jobs: Schulbusfahrer und Musiker. Seine Frau arbeite auch noch etwas. So kämen sie über die Runden. Doch Hauptsache, sie seien glücklich. Und diesen Eindruck machte diese Person sehr wohl. Für mich die typische Ausprägung eines sehr bescheidenen aber glücklichen Innerschweizers.

Wie beim Busfahrer so auch bei der Jungen Frau und auch beim Skilehrer hatte ich den Eindruck, dass alle sehr glücklich waren, obwohl sie nicht eine in unserem Sinne steile Karriere machten oder gewaltige Zukunftspläne haben. Und sie haben scheinbar erkannt, dass dies mehr wert ist als der grosse Aufstieg. Diese coole Form der Bescheidenheit gefällt mir.

Nächste Szene: Ich fahre mit einer Arbeitskollegin auf dem Skilift. Auch von ihr erfahre ich von einer Leidenschaft. Leidenschaft fürs Skifahren. Wie sie das in Kanada und an anderen Orten in der Schweiz immer wieder praktiziert. Obwohl ihr Mann diese Leidenschaft nicht teilt, lebt sie diese aus. Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch mindestens eine Leidenschaft braucht, die diese Person einfach glücklich macht. Beängstigend, dass viele Menschen auf diese Frage keine Antwort kennen.

Was Menschen glücklich macht, darauf gibt es bestimmt keine Antwort. Ich freue mich immer wieder, wenn ich solche Menschen treffe. Und mir dann wieder einmal vor Augen führe, was es aus meiner Sicht zum Glücklichsein braucht.

By: thomas Category: beobachtet, gesellschaft, pendler und zug, reisen, schweiz

pro email

7 Jul 2013

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Telefon vs. E-Mail

Diese Woche hatten wir am Rande einer Veranstaltung eine interessante Diskussion zum Thema E-Mail vs. Telefon. Auf der einen Seite: Ein beschäftigter Mann. Er schwört auf das Telefon und „lernt“ allen seinen Mitarbeitern, dass sie mit Telefon schneller ans Ziel kämen. Er mag keine ellenlangen E-Mails sondern antwortet lieber gleich direkt per Telefon – kurz und knapp. Neben der Geschwindigkeit (Mail schreiben und auf Antwort warten ist viel umständlicher) habe es auch mit Vertrauen zu tun. Man muss nicht alles schriftlich machen, sondern das Wort zählt noch.

Auf der anderen Seite: ich. Mein Ziel ist gegenteilig: Das Umfeld so zu konditionieren, dass sie mir Mails schreiben anstatt anzurufen. Das hat viele Vorteile:

  • Keine Unterbrechung: Ich lese die Mails, wann ich will und Zeit habe.
  • Ich hab etwas Schriftliches. Es ist nunmal so mit der menschlichen Wahrnehmung: Sie täuscht uns so sehr, dass wir manchmal etwas behaupten, das einfach nicht so war. Das ist nicht böse gemeint oder absichtlich, aber es passiert uns allen einfach immer wieder.
  • Schreiben ist immer auch gedankliche Arbeit. Man überlegt sich die Sache besser. Wer kennt das nicht, dass er mitten im Schreiben eines Mails die Lösung bzw. Antwort schon erkannt hat? Schriftlichkeit verhindert unnötige Anfragen. Im Gegensatz dazu, wenn per Telefon ein einfacher Sofort-Support erreichbar ist.
  • Es ist eine Philosophie, dass ich während ich konzentriert arbeite nicht telefoniere und mich nicht ablenken lasse. In diesen Fällen ist der Anrufbeantworter da.

Der nächste Blogpost könnte dann „E-Mail vs. Sitzungen/Meetings“ heissen. Ist ein ähnliches Thema, wobei das Fazit bei mir wieder mehrheitlich zugunsten von E-Mail ausfallen würde.

Übrigens gibt es auch im Bereich E-Mail die Möglichkeit, kurz zu antworten. Aus der Produktivitäts-Ecke kommt die Idee, dass jedes Mail mit maximal drei Sätzen beantwortet werden sollte (http://three.sentenc.es/). Der Empfänger wird in der Signatur auf diese Philosophie hingewiesen.

By: thomas Category: gesellschaft, medien, web

hund_im_zug

28 Jun 2013

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Von Hunden und morgendlichem Humor

Wie beinahe jede Woche bin ich auch letzte Woche wieder einmal nach Bern gefahren. Besonders um die Zeit früh morgens schätze ich die 1. Klasse. Grund: Mehr Ruhe und grosszügigere Platzverhältnisse.

hund-im-zug-2In Zürich steigt ein Hundebesitzer mit seinem Vierbeiner zu. Dieser schüttelt sich erstmal heftig und legt sich dann hin, siehe Bild. Stellt euch sein Hecheln vor. Ich sass im Abteil gegenüber, die Frau mir gegenüber fand es ziemlich witzig und konnte sich vor lachen kaum halten.

Kurze Zeit später sitzt tatsächlich ein Geschäftsmann in das Abteil mit dem Hund. Ich hätte mir das nie angetan, aber jedem das seine 🙂 Meine Reaktion beim Anblick von Hunden ist ja immer zuerst: Oh nein, möglichst weit weg.

Der Hundebesitzer entschuldigt sich dafür schon einmal vorgängig und vorsorglich: „Wenn es dann stinken sollte bin das nicht ich. Er furzt halt manchmal.“.

Eine Steigerung seiner unendlichen Liebe zu seinem Hund gibt es noch: Er stellt dem Hund ein Wasserbecken hin. Der Hund schlürft regelmässig daraus und schüttelt sich danach. Dem Gast daneben wird es zunehmend unwohl, mein Gegenüber lacht immer wieder. Bis der Geschäftsmann schnippisch meint, es fänden es wohl nicht alle gleich witzig 🙂 Als der Hund dann auch noch seine Hose mit der Zunge beplätschert, erleben wir wieder das scheinbar unendliche Verständnis des Hundehalters gegenüber seinem Vierbeiner. Es sei schliesslich nur Wasser und das sollte ja kein Problem darstellen.

Danach klingelt noch das Telefon des Hundehalters. Klingelton: Hundegebell. Es passt zur Szenerie.

Was hat das jetzt mit Humor zu tun? Meine erste Grundhaltung war: Oh nein, ein Hund. Ich will doch meine Ruhe. Doch das Lachen der Person gegenüber (vor allem wegen dem witzigen Aussehen des Hundes, verbunden mit dem Hecheln) hat meine Einstellung verändert. Ich fands plötzlich auch ziemlich witzig. Und das Verhalten der anderen beiden Protagonisten (Geschäftsmann und Hundehalter) sowieso.

Trotz Hund: Ich habe Ruhe durch etwas Humor eingetauscht. So übel war der Deal nicht.

By: thomas Category: beobachtet, pendler und zug

tc2012

22 Jun 2013

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Tessin: Das Mallorca der Schweiz

Dieser Beitrag wurde ursprünglich am 21. April 2012 geschrieben. Dank den Ironbloggern Schweiz wird der Beitrag nun doch noch veröffentlicht 🙂 Eine Kategorie „Vergammelte Entwürfe reloaded“ gibt es trotzdem nicht 🙂

Nach dem Artikel übers Reisen verblogge doch noch einige weitere Eindrücke von meinem Trip ins Tessin. Was mich als Tessin-nicht-kenner erstaunt hat: Italienisch kann man getrost vergessen. Ob in Restaurants, Ladengeschäften oder unterwegs: Man spricht hier mehrheitlich Schweizerdeutsch. Einzig beim Postauto-Chauffeur hat man bemerkt, dass italienisch seine Muttersprache ist. Sein Deutsch war aber trotzdem beinahe perfekt. Ich war noch nie auf Malloraca. Aber so ähnlich stelle ich mir das dort hinsichtlich Sprachen vor.

Zu Geisterdörfern: Ich bin durch ein solches gewandert. Nur in einem Haus, davor ein Auto mit Aargauer Nummernschild geparkt, waren Leute daran, ihren Sitzplatz einzurichten. Es ist ruhig. Wahrscheinlich das, was diese Leute suchen. Das Grotto ist wenige Auto-Minuten entfernt. Was will man mehr? Es ist eine typische Zweitwohnungs-Siedlung. Einheimische wohnen da nicht. Somit dürfte sich niemand an der Situation stören. Wer kommt will Ruhe und weiss das. Zumindest in der Nebensaison. So what?

Themawechsel: „Diese Finanzkrise hört auch nie auf.“, wird beklagt. Am Nebentisch auf der Garten-Terasse eines kleinen Restaurants haben sich pensionierte Zweitwohnungsbesitzer zum Apéro nieder gelassen. Natürlich aus der Deutschschweiz. Ja, es ist schön, wieder einmal Stammtisch-Atmosphäre zu erleben. Die Gäste begrüssen die Annahme der Zweitwohnungs-Initiative (Volksabstimmung 11. März 2012). Sie sei zwar leicht zu umgehen, aber die Ausländer würde es sicher abhalten. Und sowieso, der Zweitwohnungsbau sei schon ein Problem. Und die schlechten Öffnungszeiten des Dorfladens.

Manchmal würde ich gerne etwas Selbstreflektion verschenken.

By: thomas Category: beobachtet, gesellschaft, reisen, schweiz

bcbs13

16 Jun 2013

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Barcamp Bodensee #bcbs13: Menschen, Emotionen und Vielseitigkeit

Anfangs Juni haben wir erneut ein Barcamp Bodensee organisiert. Mit rund 100 Teilnehmern sind die Besucherzahlen vergleichsweise eher tief gewesen, doch die Gründe und warum ich das auch nicht so wichtig finde, habe ich bereits in einem anderen Post beschrieben. Im Gegenteil: Es war eine optimale Grösse mit toller, familiärer Atmosphäre. Und wie auch da schon geschrieben: Es wird das, was wir daraus machen. Und es war wirklich sehr cool.

Die Sessions waren unterschiedlich, mehrheitlich jedoch sehr gut und interessant. So z.B. die Session über Google Analytics von @katrinmathis oder die Security Session von @musevg (ja, Misstrauen gegenüber Huawei und deren Surf-Sticks ist berechtigt). Oder die Diskussionsrunden über Facebook, lokale Zeitungen/Bürgerinformation, Selling Innovation as a Startup, Suizid, Whiskey oder was auch immer.

Die Ironblogger-Session war der Anlass, die Ironblogger Bodensee zu gründen. Wir haben übrigens eine Woche später letzten Sonntag mit den Ironblogger Schweiz nachgezogen.

Unvergesslich auch die Werwolf-Sessions und die Impro-Theater-Session am Abend. Das Schlüpfen in andere Rollen kann wirklich unerwartet viel Spass machen. Selten so Tränen gelacht wie an diesem Wochenende. Kathleen ist es scheinbar genauso gegangen.

Auch interessant war die Session von @cytrap zum Thema Weblogs. Auf was muss man achten, um mit dem  Blog Erfolg zu haben? Was fördert das Sharing? Stichtwortartig die Zusammenfassung, auch wenn vieles bekannt sein dürfte:

  • Ziel: Was verfolgt ihr für ein Ziel mit dem Blog? Verkauf? Branding? Einfach nur aus Spass? Setzt euch ein Ziel und versucht es zu messen.
  • Eine gute (sprich: auch Google-freundliche) headline besteht aus weniger als 60 Zeichen.
  • Sprache: Wörter mit weniger als 7 Zeichen werden schneller gelesen
  • Kurze Absätze machen. Wichtige Wörter fett hervorheben.
  • Leute beginnen links oben zu lesen. So ist es besser, an dieser Stelle einen Text zu platzieren anstatt ein Bild. Das Bild bekommt sowieso Aufmerksamkeit, auch wenn es nicht an erster Stelle steht. Darum dies nutzen, um links oben Aufmerksamkeit auf Wörter zu lenken.
  • Google analytics ist nicht immer relevant. Z. B. Wenn das Ziel der Aufbau von Reputation ist können die Ziele unter Umständen anders gemessen werden.
  • Knowledge transfer: links sind wichtig. Besonders auch zu anderen Blogs und eigenen Posts.
  • Kommentare beantworten, den Lesern Aufmerksamkeit geben
  • Deutschsprachige Leser kommentieren nicht oft. Im Vergleich zu Amerikanern. Ist einfach so 🙂
  • Das Verwenden eines bekannten Brands im Titel generiert Aufmerksamkeit und fördert das sharen

Die besuchten Sessions zusammengefasst: Witzig, unterhaltsam, inspirierend, vielfältig und einfach genial.

Alle Bilder befinden sich übrigens unter http://www.flickr.com/photos/thomasgemperle/sets/72157633905033656/

Es wurde auch von anderen viel über das Barcamp gebloggt, z.B. von Hubert („Unglaublich, was ich dort wieder alles gelernt habe, unglaublich, was für wahnsinnig hilfsbereite, positiv eingestellte tolle Menschen man jedes Mal wieder auf Barcamps trifft“), Kischtrine („Mein erstes Barcamp. Und es war richtig toll!“) oder Simone („Es war eines der schönsten Barcamps, die ich bis jetzt miterlebt habe und es war sicherlich nicht mein letztes.“)

Die Planung für die Ausgabe 2014 hat bereits begonnen. Und auch für dieses Jahr wird es wohl nicht mein letztes Barcamp gewesen sein.

By: thomas Category: blogging, gesellschaft
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