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feldstecher

3 Nov 2013

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Ist es wirklich immer so, wie es scheint?

Bei der Diskussion bezüglich Überwachung geht es immer um das Abwägen von Sicherheit versus Freiheit. Die Problematik liegt für mich vor allem darin, dass es vielleicht nicht immer so ist wie es scheint. Kürzlich habe ich auf 20min.ch einen belanglosen Artikel entdeckt, der von einem Polizisten handelt. der angeblich sein Polizei-Auto im Parkverbot geparkt hat und dann in einem FastFood-Lokal sein Mittagessen besorgt hat. Natürlich muss sich auch die Polizei an die Verkehrsregelungen halten, sofern sie nicht im Einsatz ist.

Nun stützt sich der Bericht auf drei Fotos sogenannter Leser-Reporter. Bemerkenswert ist der letzte Satz im Artikel, in dem die Reaktion des Polizeispreches zitiert wird: „Darum werde man den Polizisten verzeigen, wenn man herausfinde, wer es war.“ Da habe ich mich schon gefragt, ob solche Fotos als Beweis ausreichen. Und solche Bagatellen wie ein Parkverbot mit dieser Art der Überwachung zu ahnden verhältnismässig ist. Der Schritt zu Denunziation und damit auch Manipulation ist dann nicht mehr weit.

Und zudem: Die Bilder zeigen einen bestimmten Blickwinkel auf die Szenerie. Ist es wirklich so, wie es scheint? Wir kennen die Hintergründe nicht.

Gewisse Kreise sind der Meinung, dass mit mehr Überwachung und (scheinbarer) Kontrolle können Verbrechen verhindert werden. Oft wird dann das Argument verwendet, nur Verbrecher hätten etwas zu befürchten. Eine gute Erklärung zu dieser Frage gibt ein kurzer Clip, der vergangenen Sommer grössere Bekanntheit erlangt hat:

By: thomas Category: gesellschaft, medien

kirchturm

20 Okt 2013

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Der Sinn der Seelsorge in einer sich verändernden Gesellschaft

Das Thema erstaunt vielleicht ein wenig. Ich bezeichne mich nicht als gläubig, obwohl mich das Thema interessiert und ich mir gerne verschiedene Ansichten anhöre. Dieser Beitrag handelt von zwei Ereignissen: Der Diskussion um einen Selbstmord auf Facebook und dem Kontakt mit den Armee-Seelsorgern in meinem Militärdienst.

Seelsorge auf Facebook?

Nacht vom Sonntag auf Montag. Ich bin zu später Stunde noch am Erledigen einiger Dinge, wobei ich zufällig auf eine Diskussion auf Facebook aufmerksam werde. Eine mir unbekannte Person, in Berlin lebend, wollte scheinbar den Freitod wählen. Einer meiner Facebook-Kontakte, der mit dieser Person befreundet ist, hat versucht, dies zu verhindern. Ich war schlussendlich meiner Müdigkeit erlegen, um noch zu erfahren, wie dies ausgegangen ist. Einige Tage später habe ich gesehen, dass betreffende Person noch lebt. Mir haben sich mehrere Fragen gestellt:

  • Wo bleibt das persönliche Umfeld der betroffenen Person („Offline-Freunde“, Familie)?
  • War dieses durch ein Online-Umfeld ersetzt worden?
  • Was, wenn alles nur eine Selbstdarstellung ist? Was ist real und echt?
  • Wer kümmert sich in einer mobilen Gesellschaft, wenn Familie/Kirche zu weit weg ist, um das Seelenheil?

Gerade letzter Punkt gibt Potential für Diskussionen. Aber im Optimalfall ist eben auch Familie/Kirche online und die Welten verschmelzen. Das wird der Weg der Digitalisierung der Gesellschaft sein müssen. Der Unterschied Online/Offline wird mehr und mehr verschwinden.

Militärdienst

Anfangs Jahr war ich im Militärdienst. Ich betrachte den Dienst aus verschiedenen Aspekten positiv (Erfahrungen, Persönlichkeitsbildung etc.). Der Armee-Seelsorger wird jedoch allgemein eher belächelt. Er hat einen schweren Stand. Er hat da ein Wort zum Tag gesprochen. Es war sehr still. Doch ob alle zugehört haben? Ich denke die Wenigsten. Der Aufhänger des Theologen war ein Zitat (sinngemäss): „Und er weist mir den Weg zum Leben“. Damit beleuchtet er den Weg (oder auch Sinn) des Lebens, was für mich eine der interessantesten Fragestellungen ist. Der Seelsorger meinte, dass neben dem persönlichen Wohlbefinden („Spass“) auch noch einen tieferen Sinn geben müsse. Natürlich sieht er diesen in Gott. Persönlich denke ich, auf dieser Ebene, an eine gewisse Sinnlosigkeit. Was natürlich gut geht, solange es das Leben gut mit einem meint. Wenn sich das Leben einmal mit Tiefschlägen bemerkbar macht, braucht es vielleicht doch einen tieferen Sinn. Oder reicht die Hoffnung auf das, was noch kommt? Ich habe keine Antworten. Und suche sie aber auch nicht aktiv.

Fazit

Die Gesellschaft verändert sich. Die sozialen Netzwerke (Familie, Gemeinde, Kirche) verändern sich rasant. Die soziale Interaktion ist ein menschliches Grundbedürfnis, das trotz aller Veränderungen gelebt wird. Die Menschen suchen sich mit neuen Medien diese Interaktion. Es wird noch zunehmend eine Vermischung von Offline/Online geben. Durch die Mobilität nehmen Distanzen zu, die online überbrückt werden können und müssen. Die Familie ist ein gutes Beispiel:

Erstaunlich, wie viele Familien/Geschwister zur Kommunikation eine eigene WhatsApp Gruppe verwenden #mobileGesellschaft

— Thomas Gemperle (@thomasgemperle) July 1, 2013

Online ist also nicht ein Ersatz, sondern eine Ergänzung und im besten Fall eine Weiterführung bestehender Kontakte aller Art.

By: thomas Category: gesellschaft

did you learn something

13 Okt 2013

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Bloggen hilft, das Leben zu reflektieren

Auf die Frage, wie viele Leute meinen Blog lesen, weiss ich keine Antwort. Ich tracke die Besucher zwar, aber ich schaue nicht auf die Statistiken. Denn die Antwort auf die Frage, warum ich blogge, hat nichts mit möglichst vielen Lesern oder einem Geltungsdrang zu tun.

Wer Arbeit in einen Blog investiert, braucht einen Mehrwert. Wer zu bloggen beginnt, sollte sich das überlegen: Was ist mein Ziel? Wie kann ich es messen? Ich wusste das bei diesem Blog lange nicht. Ich habe einfach geschrieben, weil es mir Spass machte. Ok, das kann schon Ziel genug sein. Jedoch habe ich immer weniger geschrieben, weil ich mir die Zeit dazu nicht genommen habe.

Kürzlich hat mich jemand gefragt, ob ich in meinem ausgefüllten Leben überhaupt Zeit hätte, mein Leben und Taten zu reflektieren. Durchaus möglich, dass ich mir dazu zu wenig Zeit nehme. Aber dann ist mir eingefallen, dass das wöchentliche bloggen genau das für mich ist. Die Ironblogger motivieren mich, jede Woche Gedanken zu einem Thema zu machen, das mich beschäftigt.

Bloggen fürs Seelenheil? Ja, und es macht mir grossen Spass.

Allgemein ist schreiben eine gute Möglichkeit, Gedanken zu verarbeiten oder Gedanken zu überprüfen. Auch in der Politik ist das der Fall. Mit dem Schreiben von politischen Texten überprüft man seine Argumentation gegenüber sich selbst: Ist es logisch? Gibt es Widersprüche? Beim Schreiben setzt man sich damit auseinander und findet solche Lücken besser.

Dieser Blog ist mein privates Tagebuch, das öffentlich geführt wird. Wieviele Besucher es hat, ist mir daher egal. Weil die Zielerreichung nicht in Anzahl Besuchern gemessen wird, sondern darin, dass regelmässig Beiträge erscheinen. Und ich mir damit jede Woche Zeit für die Vertiefung eines Gedankens nehme.

By: thomas Category: persönlich

abschalten

6 Okt 2013

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Die Sache mit dem Abschalten

Wem wurde diese Frage noch nie gestellt: Wie schaltest du ab? Doch was versteht man darunter? Ich sehe zwei Varianten:
1. Leute die meinen, dass man zwischendurch sein Leben ruhiger nehmen muss. Keine Termine, kein Stress. Die Entschleunigungs-Verfechter.
2. Leute die meinen, dass man zwischendurch etwas anderes machen muss. Wenn man sehr aktiv und engagiert ist, kann man nicht nur das machen, sondern braucht einen Ausgleich.

Ich war bisher immer der Meinung, dass ich beides nicht nötig habe. Abschalten im Sinne von Entschleunigen will ich nicht, weil mir das Leben so Spass macht. Und mein Leben ist genug abwechslungsreich, dass ich auch zweiteres nicht nötig habe.

Doch in letzter Zeit überdenke ich meine Meinung. Entschleunigung finde ich immer noch doof. Aber zwischendurch etwas komplett anderes machen, das ist absolut notwendig. Ich mache das immer wieder, ohne es bewusst zu realisieren. Nur merke ich es erst jetzt, weil es mir zeitlich nicht mehr so stark drinliegt.

Wie schalte ich nun ab? Die Standard-Antwort von vielen Menschen ist wohl Sport. Ich liebe es auch, in den Wäldern herum zu rennen. Doch abschalten, das geht da nicht. Im Gegenteil: Die Bewegung regt meine Gedanken um alles was mich beschäftigt noch mehr an. Beim Rennen habe ich die besten Ideen, es ist inspirierend, aber nicht zum Abschalten.

Richtig abschalten, das mache ich wenn ich meine gewohnte Umgebung verlasse oder etwas komplett anderes mache. Auch Dinge, die ich noch nie gemacht habe. Oder schon lange nicht mehr gemacht habe. Oder mit Leuten, die ich noch nie getroffen habe und die womöglich in anderen gesellschaftlichen oder sozialen Milieus leben. Dann, wenn alles anders ist und ich mich an nichts Bekanntem festhalten kann – dann schalte ich ab. Und vergesse alles andere.

Gerade nach einer stressigen Woche wie dieser war das nötig. Und da habe ich ein uraltes Computer-Spiel aus meiner Kindheit zum Laufen gebracht und ein wenig damit gespielt. Ich bin und war nie ein Gamer. Aber Command and Conquer war bei uns einmal während einer Phase, so vor ca. 15 Jahren, eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Getoppt würde das Erlebnis nur noch, wenn ich das gegen meinen Bruder spielen könnte. Wie damals.

Ich führe eine Liste von Aktivitäten, für die ich künftig einmal Zeit aufbringen möchte. Oder wieder mehr aufbringen möchte. Es ist sozusagen meine private Wunschliste. Da steht zum Beispiel:
– Sprachen lernen –> Französisch oder Spanisch
– Reisen: Einen Interrail-Trip mit Zelt und Zug nach Südost-Europa oder Osteuropa
– In die Berge fahren
– Einen freiwilligen Einsatz mit Asylsuchenden leisten
– Mit eigenen Fotografien Ansichtskarten realisieren
– Command&Conquer spielen 🙂
– Wiedermal einen Hockey-Match besuchen
– Absinth-Degustations-Abend mit einem Kollegen, der sich da besonders gut auskennt
– Einem Jassturnier teilnehmen
– Das Alpamare unsicher machen
– In die Oper gehen
– Ein noch unbekanntes Foto- oder Video-Projekt starten, das mit Menschen zu tun hat
– etc…

Natürlich gibt es noch weitere Momente, in denen ich abschalte: Zeit mit meiner Familie verbringen. Oder die Fotografie. Oder das Bloggen.

Das Leben ist zu kurz – wenn ich die obige Liste betrachte komme ich ins schwärmen. Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit. Es muss auch aus Vielfalt bestehen.

By: thomas Category: persönlich

freunde fuer immer

29 Sep 2013

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Gedanken zu Freunden und Song of the Month by Placebo

Der aktuelle Song, den ich mir zurzeit öfters anhöre, bringt interessante Gedanken zum Begriff „Freunde“ zur Diskussion. Schon der Titel „Too Many Friends“ gefällt mir. Ich mache mir schon länger Gedanken darüber und gerade letzte Nacht war das Thema wieder einmal ganz aktuell.

I got too many friends
too many people
that I’ll never meet
and I’ll never be there for
I’ll never be there for
cause I’ll never be there.

Mein BF verreist für 8 Monate nach Australien. Recht hat er. Letzte Nacht war sein kleines Abschlussfestli in einer lokalen Bar. Bei solchen Einladungen achte ich immer auf die Zeit: heisst es um 19.30 uhr oder ab 19.30 Uhr? Es hiess um 19.30 Uhr. Und da es noch etwas kleines zu Essen gab rechnete der Gastgeber auch damit, dass die meisten mehr oder weniger pünktlich erscheinen. Nicht erstaunlich war ich um 19.30 Uhr einer der Ersten. Die Zeit ist bei solchen Anlässen in meiner Generation nicht mehr so wichtig. Wertfrei gemeint: Man kommt nach Belieben. Andererseits: Hauptsache man kommt. Trotzdem war es unübersehbar, dass er sich über diejenigen gefreut hat, die pünktlich gekommen sind und den Raum mit Leben gefüllt haben.

Einige sind erst gegen Mitternacht gekommen. Sie hatten vorher noch mit anderen Freunden eine Verabredung. Verständlich und löblich, dass sie auch diese Freundschaften pflegen. Und Terminkonflikte kann es immer geben. Doch bei den einen zu früh zu gehen um bei den anderen zu spät anzukommen finde ich persönlich unbefriedigend, funktioniert nicht und macht unglücklich. Man kann nicht für zuviele Menschen immer da sein.

Szenenwechsel. Eine Kollegin hat sich beklagt, weil sie sich heute Sonntag morgen bereits um 10 Uhr wieder zum Brunch verabredet hat. Auch sonst sei sie immer unterwegs, natürlich mit Freunden. Auch diese Nacht trifft sie nach Mitternacht noch weitere, andere Kollegen. Mir kam gerade dieser Song in den Sinn. Wenn man für Freunde da sein will, braucht das Zeit. Je mehr Freundschaften man wirklich pflegen will, desto weniger Zeit bleibt für die anderen übrig. Too many friends?

Es bleibt die Frage, wieviele Freunde dieses Prädikat verdienen. Für mich relativ viele. Wie eng man welche Freunde an seinem Leben teilhaben lässt oder lassen kann, ist je nach Person verschieden. Und somit auch die Stärke der Bindung und die Qualität der Freundschaft. Mit Facebook hat der Begriff ebenfalls einen Wandel erfahren und wird sehr viel breiter ausgelegt als früher. Da ich zwischen online und offline wenige Unterschiede mache halte ich es persönlich so: Freunde (auch auf Facebook) sind Menschen, die ich schon im realen Leben getroffen und somit mindestens eine Gemeinsamkeit habe. Wirklich für jemanden da sein, das kann man nur für eine beschränkte Anzahl Menschen. Ich schätze diese Gruppe bei mir auf vielleicht 10-20 Menschen. Ich treffe diese nach Möglichkeit mindestens einmal monatlich im realen Leben. Und stehe mit ihnen online öfters in Kontakt.

Übrigens: Rein musikalisch klingt der Song eingängig mit nur allzu gut bekannten Akkordabfolgen. Da kann man nicht viel falsch machen, um nicht den Begriff mainstream verwenden zu wollen. Mir gefällts.

By: thomas Category: gesellschaft, persönlich, song of the month

internet ueberall

22 Sep 2013

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Zukunft: Internet überall

Manchmal überlege ich mir, wie unser Leben in der Zukunft aussehen könnte. Kürzlich hatte ich mit Evernote, dem Notizen-Supertool, die Situation, dass die Notizen aufgrund fehlender Internet-Verbindung nicht synchronisiert werden konnten. Mein spontaner Gedanke: Warum müssen wir uns eigentlich noch darum kümmern?

Wenn wir die Zukunft skizzieren, könnte es durchaus in Richtung „Internet überall“ gehen. Damit meine ich einen viel weiter gehenden Zustand wie heute. Heute ist es so, dass wenn wir wollen (und die Mobilfunkabdeckung da ist), wir faktisch „Internet überall“ haben. Doch was, wenn wir künftig einmal keine Verbindung suchen müssen? Sondern das einfach so beinahe immer vorhanden ist?

So abwegig ist der Gedanke gar nicht. Bei gewissen Kindle-Varianten ist ein 3G-Modul eingebaut, mit dem auf der ganzen Welt Bücher heruntergeladen werden können. Amazon hat Verträge mit verschiedenen Mobilfunkanbietern, sodass weltweit eine extrem hohe Abdeckung vorhanden ist. Amazon beschreibt das, was ich meine, relativ gut:

No monthly wireless bills, data plans, or commitments. Amazon pays for Kindle’s wireless connectivity so you won’t see a wireless bill. There is no wireless setup — you are ready to shop, purchase and read right out of the box.

Zurzeit ist das für andere Geräte noch Zukunftsmusik. Aber so ganz unrealistisch finde ich den Gedanken nicht. Durch die immer stärkere Abhängigkeit von Internet-Diensten werden auch die Bedürfnisse für eine ständige und unkomplizierte Verbindung steigen. Das Thema Netzneutralität muss an dieser Stelle jedoch auch wieder hohe Aufmerksamkeit bekommen.

Bis dahin gibt es sie immer noch, die Internet-Cafés und die teuren Hotspots (Bild wurde in einer schönen, italienischen Kleinstadt gemacht).

By: thomas Category: gesellschaft, medien, web

autostopp genova

15 Sep 2013

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Sinn und Unsinn alltäglicher Vorurteile

Bis vor kurzem war ich der felsenfesten Überzeugung, dass Autostoppen in der Schweiz nicht funktioniert. Zumindest nicht für mich: Männlich und meistens alleine unterwegs. Doch kürzlich wurde ich positiv überrascht: Ohne Erwartungen habe ich es wieder einmal versucht und das erste Auto hat angehalten und mich mitgenommen. Woran das liegt? Vielleicht, weil ich mit Anzug unterwegs war? Oder war es nur Zufall?

Ich glaube, dass unterbewusst Vorurteile in der Entscheidung, ob man jemanden mitnimmt oder nicht, stark mitspielen. Natürlich gibt es Leute, die prinzipiell niemanden mitnehmen. Aber es ist oftmals so: Auch die noch so starken Grundsätze werden unter gewissen Umständen wieder überdacht. So zum Beispiel, wenn sich Abt Martin mit Autostopp fortbewegen will. Er ist meistens erfolgreich. Wer denkt bei einem Geistlichen schon an etwas Böses?

Die Frage ist, ob sich diese kleinen Vorurteile evolutionär bewährt haben, damit sie immer noch vorhanden sind. Wahrscheinlich schon. Männer in Anzügen sind seriös, Nonnen sind ebenfalls harmlos. Es ist daher nicht überraschend, dass bei Überfällen oder Betrügereien auf Vorurteile zurück gegriffen wird. Das Vortäuschen von Unverdächtigkeit ist eine wichtige Eigenschaft von Kriminellen.

Bei dieser Gelegenheit weise ich wieder einmal auf ein interessantes Video hin, obwohl es schon etwas älter ist. Und zwar die Rede von Abt Martin Werlen im Rahmen der Ted-Talks 2010 in Zürich mit dem Titel „Listen to people from whom you expect nothing“. Auch da kommt das Thema Autostopp vor. Und das Beschäftigen mit Menschen, die anders sind, als wir auf den ersten Blick vielleicht erwarten würden.

By: thomas Category: gesellschaft, reisen

doodle umfrage

8 Sep 2013

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Gefühle bei einer Doodle-Umfrage

Wie fühlst du dich bei einer Doodle-Termin-Umfrage? Ohne jetzt von mir zu sprechen beobachte ich objektiv gesehen verschiedene Typen von Doodle-Nutzern*. Ich versuche, diese hier zu charakterisieren. Die Auflistung ist bestimmt unvollständig.

Typ „I’m so busy“

Wir sprechen hier von seeehr beschäftigten Menschen. Meistens brauchen sie einen Reminder, um die Umfrage auszufüllen. Wenn sie die Umfrage dann wirklich ausfüllen sind die meisten Optionen rot. Uns beschleicht ein Gefühl zwischen Mitleid und Bewunderung. Als Umfrage-Ersteller nerven diese Personen eher.

Typ „Wannabe busy“

Dieser Typ ist der Ansicht, dass beschäftigte Leute automatisch beliebte Menschen sind. Sie würden daher die Umfrage am liebesten wie der „I’m so busy“-Typ ausfüllen. Leider ist ihre Agenda nur halb so voll, wodurch sie eigentlich bei den meisten Terminen zusagen könnten. Aber alle grün? Das passt nicht zum „wannabe“-Typ. Als Umfrage-Ersteller kann man dieses Dilemma mit einer „Wenns-sein-muss“-Option lösen. Der „Wannabe“-Typ kann dann das meiste so ankreuzen (= gelb). Er taucht dann am Anlass, unabhängig von der Terminwahl, eigentlich immer auf. Denn er hat es sich freundlicherweise „einrichten können“. Wir sind alle so froh, ist er dabei 🙂

Typ „I wanna choose“

Dieser Typus braucht meistens auch einen Reminder, weil er Umfragen prinzipiell ignoriert, damit er sicher nicht der bei den ersten ist, die die Umfrage ausfüllen. Er füllt die Umfrage am liebsten als letzter aus. Denn dann kann er auswählen. Als letzter hat man manchmal die Situation, dass mehrere Termine gleichwertig passend sind oder dass ein früherer Termin mit seiner Stimme gleich passend gemacht werden kann. Der „I wanna choose“-Typ kreuzt dann alles rot an, ausser seinen Wunschtermin (weniger extreme Typen haben auch noch 1-2 gelbe Termine drin). Der rein zufällig in der Liste der Meistgewünschten ist bzw. vor diesen Terminen liegt. So macht er sich keine Feinde, weil er für sonst alle passende Termine verunmöglicht.

Typ „I don’t care“

Dieser Typus füllt eine Umfrage als erster oder in nützlicher Frist aus. Ein Reminder ist nie nötig. Er beantwortet ehrlich und kann sicher in 3/4 der Fälle zusagen. Als Umfrage-Ersteller der Wunsch-Typ, denn ihn kümmern solche psychologischen Analysen wie diese hier herzlich wenig.

Typ „I’m so relaxed“

Er füllt die Umfrage meist als einer der ersten aus. Und üblicherweise ist alles grün. Und er fühlt sich gut dabei. Problem ist nur, wenn alle anderen Teilnehmer vom Typ „I’m so busy“ sind. Dann fühlt sich dieser Typ etwas weniger beliebt. Aber andererseits hat er Familie und ein Privatleben. Was ihn wiederum stolz macht.

Typ „I refuse the world“

Dieser Typ ist bei den meisten Offlinern zu beobachten. Sie checken ihre Mails so alle 2-3 Tage. Und überlegen sich dann, ob sie aus diesem ganzen Zirkus aussteigen wollen oder tatsächlich an der Umfrage teilnehmen sollen. Sie geben sich dann doch mit dieser lästigen Technik ab und beantworten die Umfrage kurz vor dem ersten Reminder.

Habe ich etwas vergessen? Es gibt bestimmt noch weitere Typen und Gefühle, die bei Doodle-Termin-Umfragen auftauchen können.

* Dieser Beitrag ist überhaupt nicht auf bestimmte Personen gemünzt. Im Zweifelsfall: Fühle dich NICHT betroffen.

By: thomas Category: beobachtet, gesellschaft

bloggy friday

1 Sep 2013

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5 Möglichkeiten, die Communities im realen Leben zu treffen

Meine und unsere Welt ist online und offline. Und vermischen sich zunehmend. Die Online-Kommunikation ist bereits so stark in den Alltag integriert, dass die Frage schon berechtigt ist: Was heisst schon reales Leben? Wieso im „realen“ Leben treffen?

Ich jedenfalls mache keinen grossen Unterschied. Ich unterhalte mich online und offline nicht gleich intensiv, aber qualitativ gleichwertig mit interessanten Menschen. Und das führt dazu, dass ich auch verschiedenste Menschen immer wieder offline treffe. Diese Woche gerade zwei mal: Am Freitag habe ich nach sehr langer Zeit wieder einmal einen Bloggy Friday besucht. Wir waren in Frau Gerolds Garten und es hat mich gefreut, wieder einmal alte Bekannte und neue Gesichter zu sehen.

Am Sonntag war Brunchen in Konstanz angesagt. Es gibt in Konstanz ziemlich aktive und coole Twitter- und Online-Community, die sich regelmässig trifft (siehe Liste unten). Jedenfalls war am Sonntag die @unepartie_demoi zufällig in Konstanz, wodurch wir im kleinen Rahmen ein TweetUp (#twrunch) organisierten.

Wie trifft man sich nun online und mit Gleichgesinnten? Leute mit ähnlichen Interessen? Menschen aus der selben Region? Hier fünf Vorschläge.

meetup.com

Wer: Alle, es gibt Meetups für alle möglichen Interessen
Wo: weltweit
Weitere Informationen: meetup.com
Diese Plattform ermöglicht es ganz allgemein, für verschiedenste Interessen weltweit Gleichgesinnte zu finden oder selbst entsprechende Treffen (MeetUps) zu organisieren. Ich besuche beispielsweise manchmal die WordPress Zürich Meetups, die über dieses Plattform organisiert werden. Wenn man ins Ausland reist ist es auch eine gute Möglichkeit, da Menschen mit gleichen Interessen zu finden.

TweetUpTG / TweetUpTGKN

Wer: Twitterer, vor allem aus Region Thurgau und Süddeutschland. Willkommen sind alle.
Wo: Ort im Thurgau (v.a. TweetUpTG) und Konstanz
Weitere Informationen: @TweetUpTG
Wir organisieren so 2-3 mal jährlich Thurgauer TweetUps. Das nächste an der WEGA – Details geben wir kommende Woche bekannt. Regelmässiger sind die TweetUps Thurgau/Konstanz, die meist in Konstanz stattfinden. Das nächste Datum des #TweetUpTGKN ist am 8. Oktober. Ort wird auch noch bekannt gegeben.

Pl0gbar Konstanz

Wer: Allgemein interessierte Menschen, die sich über Online-Medien, Digitalisierung der Gesellschaft oder sonstige Themen unterhalten wollen.
Wo: Konstanz
Weitere Informationen: @pl0gbarKonstanz
Was ist eine Pl0gbar? Es sind Treffen von Menschen die allgemein an der digitalen Kommunikation interessiert sind. Also auch Menschen ohne Twitter-Account werden (normalerweise) nicht komisch angeschaut 🙂 Pl0gbars gibt es in einigen deutschen Städten. Das nächste Treffen der Pl0gbar Konstanz ist am kommenden Donnerstag, 5. September ab 19 Uhr im Chez Léon.

Bloggy-Friday / BLGMNDYBRN

Wer: Blogger
Wo: Zürich und Bern
Weitere Informationen: https://www.facebook.com/groups/bloggyfriday/ und  http://blgmndybrn.ch
Wie oben schon erwähnt treffen sich einige Blogger immer am letzten Freitag im Monat in Zürich. Die Kommunikation läuft nur via der Facebook-Gruppe. Hier wird jeweils das Restaurant des nächsten Treffens bekannt gegeben. In Bern gibt es mit dem BLGMNDYBRN (Abkürzung für Blog Monday Bern) etwas ähnliches. Leider war es mir noch nie möglich, da teilzunehmen. Vielleicht klappt das noch einmal. Dass sich Blogger auch im Rahmen der Ironblogger manchmal treffen, muss ich wohl nicht mehr erwähnen 🙂

Social Media Gipfel / Social Media Snack

Wer: An Online-Kommunikation Interessierte (eher Business)
Wo: Zürich und St. Gallen
Weitere Informationen: www.socialmediagipfel.ch und www.socialmediasnack.ch
Etwas mehr business-like sind die regelmässig stattfindenden Social Media Gipfel in Zürich. Sie starten jeden 2. Monat an einem Mittwoch Morgen um 7.30 Uhr, beinhaltet zwei kurze Referate und dauernd nicht länger als bis 9 Uhr. Wie der Name schon sagt, geht es um Social Media und Online-Kommunikation. Und es ist jeweils ein guter Input für den Start in den Tag. Das Konzept vom Social Media Snack in St. Gallen ist ähnlich. Nur findet der Anlass Donnerstags im Feierabend statt. Leider hat es mir auch hier noch nie gereicht, diesen Anlass zu besuchen.

Das sind so die Events, an denen  ich gelegentlich anzutreffen bin. Was habe ich in der Auflistung vergessen?

By: thomas Category: blogging, social media

zug waegeli

25 Aug 2013

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Weiterbildung für den Wägeli-Maa

Zufällig war das Thema dieses Posts heute auf der Frontseite der SonntagsZeitung. Und zwar denkt die SBB laut darüber nach, die Minibars abzuschaffen. Da ich die nachfolgenden Gedanken schon vor einigen Wochen begonnen habe zu formulieren, erstaunt mich die Diskussion nicht. Denn die Verkäufer verstehen meines Erachtens nichts von Verkauf.

Oder anders gesagt: Elvetino sollte dringend in die Weiterbildung der Mitarbeiter investieren. Denn eine grosse Anzahl läuft einfach lustlos durch den Zug. Wenn es hoch kommt wird noch „Mineral, Sandwiches, Kaffee“ gerufen. Mit lustlos ist jedoch nicht langsam gemeint. Im Gegenteil, teilweise rennen sie regelrecht durch die Bahnwagen, als ob sie es möglichst bald hinter sich bringen möchten. Weniger Tempo und genügend Zeit wäre angebracht, denn die viele Reisende sind bereits gestresst. Da sollte wenigstens der Wägeli-Maa etwas Ruhe verbreiten. Jedenfalls beobachte ich immer wieder Leute, die gerne bestellen würden, aber sich regelrecht darum bemühen müssen, etwas bestellen zu dürfen.

Doch was können die Gründe für dieses Verhalten sein? Entweder verdienen sie zu gut oder bekommen zu wenig Provision, sodass ihnen die Kunden egal sein können. Oder aber sie haben noch andere Verpflichtungen (z.B. Arbeiten im Restaurant etc.). Oder sind sind wirklich so schlecht ausgebildet, dass sie es nicht besser wissen. Ich habe keine Ahnung.

Jedoch bin ich der Überzeugung, dass sich Weiterbildung für alle lohnt – Mitarbeiter und Unternehmen. Gerade in diesem Bereich wäre durch eine einfache Verkaufs-Weiterbildung einiges mehr Umsatz zu generieren. Für die Mitarbeiter würden sich Perspektiven und auch bessere Chancen für die Zukunft ergeben. Gerade für eher schlecht ausgebildete Mitarbeiter ist das enorm wichtig. Und man sollte die Menschen niemals unterschätzen. In den meisten steckt viel Potential. Gerade in einer Welt wie der heutigen können sich Menschen in alle Berufsrichtungen hin entwickeln.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Verkäufer, die mit einem Lächeln, einer ruhigen Ausstrahlung und im Optimalfall etwas Humor einen wohltuenden Kontra-Punkt setzen.

By: thomas Category: beobachtet, pendler und zug
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