22 Sep 2013
Zukunft: Internet überall
Manchmal überlege ich mir, wie unser Leben in der Zukunft aussehen könnte. Kürzlich hatte ich mit Evernote, dem Notizen-Supertool, die Situation, dass die Notizen aufgrund fehlender Internet-Verbindung nicht synchronisiert werden konnten. Mein spontaner Gedanke: Warum müssen wir uns eigentlich noch darum kümmern?
Wenn wir die Zukunft skizzieren, könnte es durchaus in Richtung „Internet überall“ gehen. Damit meine ich einen viel weiter gehenden Zustand wie heute. Heute ist es so, dass wenn wir wollen (und die Mobilfunkabdeckung da ist), wir faktisch „Internet überall“ haben. Doch was, wenn wir künftig einmal keine Verbindung suchen müssen? Sondern das einfach so beinahe immer vorhanden ist?
So abwegig ist der Gedanke gar nicht. Bei gewissen Kindle-Varianten ist ein 3G-Modul eingebaut, mit dem auf der ganzen Welt Bücher heruntergeladen werden können. Amazon hat Verträge mit verschiedenen Mobilfunkanbietern, sodass weltweit eine extrem hohe Abdeckung vorhanden ist. Amazon beschreibt das, was ich meine, relativ gut:
No monthly wireless bills, data plans, or commitments. Amazon pays for Kindle’s wireless connectivity so you won’t see a wireless bill. There is no wireless setup — you are ready to shop, purchase and read right out of the box.
Zurzeit ist das für andere Geräte noch Zukunftsmusik. Aber so ganz unrealistisch finde ich den Gedanken nicht. Durch die immer stärkere Abhängigkeit von Internet-Diensten werden auch die Bedürfnisse für eine ständige und unkomplizierte Verbindung steigen. Das Thema Netzneutralität muss an dieser Stelle jedoch auch wieder hohe Aufmerksamkeit bekommen.
Bis dahin gibt es sie immer noch, die Internet-Cafés und die teuren Hotspots (Bild wurde in einer schönen, italienischen Kleinstadt gemacht).
29 Sep 2013
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Gedanken zu Freunden und Song of the Month by Placebo
Der aktuelle Song, den ich mir zurzeit öfters anhöre, bringt interessante Gedanken zum Begriff „Freunde“ zur Diskussion. Schon der Titel „Too Many Friends“ gefällt mir. Ich mache mir schon länger Gedanken darüber und gerade letzte Nacht war das Thema wieder einmal ganz aktuell.
Mein BF verreist für 8 Monate nach Australien. Recht hat er. Letzte Nacht war sein kleines Abschlussfestli in einer lokalen Bar. Bei solchen Einladungen achte ich immer auf die Zeit: heisst es um 19.30 uhr oder ab 19.30 Uhr? Es hiess um 19.30 Uhr. Und da es noch etwas kleines zu Essen gab rechnete der Gastgeber auch damit, dass die meisten mehr oder weniger pünktlich erscheinen. Nicht erstaunlich war ich um 19.30 Uhr einer der Ersten. Die Zeit ist bei solchen Anlässen in meiner Generation nicht mehr so wichtig. Wertfrei gemeint: Man kommt nach Belieben. Andererseits: Hauptsache man kommt. Trotzdem war es unübersehbar, dass er sich über diejenigen gefreut hat, die pünktlich gekommen sind und den Raum mit Leben gefüllt haben.
Einige sind erst gegen Mitternacht gekommen. Sie hatten vorher noch mit anderen Freunden eine Verabredung. Verständlich und löblich, dass sie auch diese Freundschaften pflegen. Und Terminkonflikte kann es immer geben. Doch bei den einen zu früh zu gehen um bei den anderen zu spät anzukommen finde ich persönlich unbefriedigend, funktioniert nicht und macht unglücklich. Man kann nicht für zuviele Menschen immer da sein.
Szenenwechsel. Eine Kollegin hat sich beklagt, weil sie sich heute Sonntag morgen bereits um 10 Uhr wieder zum Brunch verabredet hat. Auch sonst sei sie immer unterwegs, natürlich mit Freunden. Auch diese Nacht trifft sie nach Mitternacht noch weitere, andere Kollegen. Mir kam gerade dieser Song in den Sinn. Wenn man für Freunde da sein will, braucht das Zeit. Je mehr Freundschaften man wirklich pflegen will, desto weniger Zeit bleibt für die anderen übrig. Too many friends?
Es bleibt die Frage, wieviele Freunde dieses Prädikat verdienen. Für mich relativ viele. Wie eng man welche Freunde an seinem Leben teilhaben lässt oder lassen kann, ist je nach Person verschieden. Und somit auch die Stärke der Bindung und die Qualität der Freundschaft. Mit Facebook hat der Begriff ebenfalls einen Wandel erfahren und wird sehr viel breiter ausgelegt als früher. Da ich zwischen online und offline wenige Unterschiede mache halte ich es persönlich so: Freunde (auch auf Facebook) sind Menschen, die ich schon im realen Leben getroffen und somit mindestens eine Gemeinsamkeit habe. Wirklich für jemanden da sein, das kann man nur für eine beschränkte Anzahl Menschen. Ich schätze diese Gruppe bei mir auf vielleicht 10-20 Menschen. Ich treffe diese nach Möglichkeit mindestens einmal monatlich im realen Leben. Und stehe mit ihnen online öfters in Kontakt.
Übrigens: Rein musikalisch klingt der Song eingängig mit nur allzu gut bekannten Akkordabfolgen. Da kann man nicht viel falsch machen, um nicht den Begriff mainstream verwenden zu wollen. Mir gefällts.