10 Mai 2011
The World Without Facebook (Video)
Wer es noch nicht gesehen hat: eindrückliche Facts zu Facebook in Form eines Videos:
10 Mai 2011
Wer es noch nicht gesehen hat: eindrückliche Facts zu Facebook in Form eines Videos:
8 Mai 2011
Vom 13. bis 15. April fand in Berlin die re:publica XI statt, die Konferenz über Blogs, Soziale Medien und die Digitale Gesellschaft. Etwas verspätet erscheinen auf diesem Blog einige Artikel dazu.
Die erste Keynote an der re:publica XI wurde von Philipp Schäfer zum Thema „Design Thinking“ gehalten und stand unter dem Zeichen: Design ist zu wichtig, dass wir es den Designern überlassen können. Der Referent ist mit dem guten Beispiel einer an Gicht erkrankten Frau eingestiegen. Und zwar hätten sie diese gefragt, ob sie Probleme beim Nehmen ihrer Medikamente hätte. Obwohl sie klar Nein sagte, wurde sie längere Zeit begleitet. Es resultierte die Einsicht, dass sie die Brotmaschine für die Öffnung der Medikamenten-Dosenflasche verwenden musste. Ein klassisches Beispiel eines Designs, das nicht so verwendet wird, wie es ursprünglich gedacht war. Kurz: es geht um die Frage: wie arbeiten die Menschen wirklich? Wissen wir, wie es im Alltag wirklich läuft? Die Antworten kriegt man nur durch eine Möglichkeit: raus zu den Leuten und beobachten.
Stichwortartig weitere Aussagen, die ich aufgefasst habe:
– Schon Einstein hat gesagt: Man kann ein Problem nicht mit den gleichen Denkstrukturen lösen, die zu seiner Entstehung beigetragen haben.
– Design ist menschlich. Es muss sich an den Menschen orientieren.
– Für die besten Lösungen müssen viele Ideen generiert werden, viele davon weggeschmissen und viele Fehler gemacht werden.
– Stellen wir uns ernsthaft die Frage: Was ist die grösste Herausforderung unserer Zeit?
– Wir müssen Menschen verbinden und Netzwerke schaffen, um Probleme zu lösen. Aber: wo genau liegen die Stärken der Masse/Gemeinschaft? Und wo auch nicht?
– Geld ist nicht der richtige Motivator. Es ist die intrinsische Motivation und Kreativität. Leidenschaft zählt.
– Ideen wollen gesammelt und geteilt werden.
– Es braucht Plattformen, um gemeinsam an Herausforderungen zu arbeiten. Es braucht nicht nur das Bewusstsein sondern auch die konkrete Umsetzung.
– Beispiel openideo.com: Plattform fürs Ideensammeln im Netz
– Beispiel von design thinking: Human centered design toolkit
Fazit: viele waren enttäuscht von dieser Session. Trotz etlichem negativen Feedback habe ich das Thema und die Denkansätze jedoch sehr interessant gefunden. Der Referent ist rhetorisch gewöhnungsbedürftig. Was nicht heisst, dass er schlecht war.
4 Mai 2011
Vom 13. bis 15. April fand in Berlin die re:publica XI statt, die Konferenz über Blogs, Soziale Medien und die Digitale Gesellschaft. Etwas verspätet erscheinen auf diesem Blog einige Artikel dazu.
Die Session mit diesem Titel hatte zum Thema, wie man mit Lokaljournalismus zum local hero wird. Das Podium war mit verschiedenen Personen bzw. Vertretern von Medien besetzt: Philipp Schwörbel (prenzlauerberg-nachrichten.de), Rainer Kurlemann (rp-online.de) und Stefan Aigner (regensburg-digital.de) Harry Prothmann. Moderiert wurde die Runde von Carolin Buchheim (fudder.de bzw. badische-zeitung.de).
prenzlauerberg-nachrichten.de
Prenzlauer Berg hat ca. 145000 Einwohner.
Was ist der Anlass, ein lokales Medium zu gründen? Grosse Zeitungen ziehen sich aus dem Lokalen zurück. Es gibt viele Blogs und Bürgerinitiativen, eine Vielfalt und Aktivisten sind vorhanden (tz.B. hellmutsplatz.de, wasserturm-blogs etc.). Eine kontinuierliche Berichterstattung über die Lokalpolitik, sogenanner Qualitätsjournalismus fehlt jedoch. Das Feststellen eines Mangels ist der Grund, es ist etwas nicht so, wie es sein sollte.
Wie findet man die erste Nachricht? Systematisch. Zu jedem Stadtrat und Bürgerinitiativen gehen und ein Interview führen. Dann kommen die Themen. So entwickelt sich nach bis nach ein „Fan-Netzwerk“. Themen kommen dann danach automatisch.
These: gute, lokale Geschichten sind die Zukunft. Die Leute interessiert es, was vor der Haustüre passiert.
Warum macht ihr das? Für die Demokratie ist es wichtig, zu wissen, was vor der eigenen Haustüre passiert, und auch welchen Zwängen die Politik unterlegen ist. Das fördert die Demokratie und das Verständnis dafür.
Wer soll das alles bezahlen? Seit 6 Wochen haben wir den Anzeigeverkauf gestartet.
Lokalen Helden sind alle, die lokal etwas bewegen wollen.
Wie kommen die User? Auf wundersame Weise, durch Mund-zu-Mund-Propaganda.
Moderatorin antwortet dazu: sie hätten einfach mal mit einem WordPress-blog gestartet. Später wurden dann einmal Werbe-Karten aufgelegt.
Teilnehmer aus Würzburg: bei uns ist Lokaljournalismus das Aneinanderreihen von RSS-Feeds der Polizeipräsidien.
Moderatorin: nur mit Polizeimeldungen wird man nicht zum local Hero.
rp-online.de
rheinische-post online
Die Online-Nachrichten wurden vor 12 Jahren gegründet. Es hat begonnen mit dem Online-Stellen von Zeitungsartikeln. Heute ist es eine online redaktion mit 10 Mitarbeitern.
Grundaussage: Wettbewerb und Konkurrenz ist wichtig, damit ein Druck für Geschichten da ist. Sonst wird die Zeitung bequem. Der Wettbewerbsdruck sorgt für bessere Nachrichten.
Wenn der User eine Qualmwolke sieht will er wissen, was wo brennt. Und es nicht erst am nächsten Tag in der Zeitung lesen. Viele Leser kommen auch von ausserhalb der Stadt, die es interessiert, was Zuhause bzw. dem Geburtsort passiert. Online ist gut, da es sofort Feedback gibt. Was auch im Print zu anderen Stories führen kann, z.B. wenn bei einem Unfall auf weitere gefährliche Stellen hingewiesen wird. Das kann dann thematisiert werden.
Ein Live-Ticker gibt es bei Themen, bei dem es eine hohe Beteiligung gibt. Neu gibt es einen Live-Ticker aus der Ratssitzung.
Wo gehen News zuerst raus? Aktuelle Meldungen, die nicht exklusiv sind. Andere Meldungen gehen sofort online und werden getwittert. Beispiel: Ausfall von Zügen durch Schnee. Mit Hilfe der User wurde laufend aktualisiert, welche Linien befahren werden. Der Print konnte verständlicherweise nicht mithalten.
Nur gute Journalisten schreiben gute Artikel.
regensburg-digital.de
Was für Geschichten interessiert am meisten? z.B. die Schliessung der lokalen Brauerei. Es wird schon einige Male gestreikt, die Geschichte erscheint aber als Nebensatz, da die Brauerei ein grosser Anzeigekunde ist.
Es passiert regelmässig, dass anonyme Hinweise eingehen.
Ein Konkurrenz-Seite hat Geschwindigkeit und Masse zur Maxime erklärt. Kann man machen, aber bei regensburg-digital.de gehört die Geschwindigkeit nicht zum Wichtigsten, Qualität und das Aufgreifen von Themen, die bei anderen nicht zur Sprache kommen, sind wichtiger.
23 Mai 2011
0 Comments
Einladung zur Vernisage
140 Twitter-Zeichen reichen nicht. Ich bekomme eindeutig zu wenig Einladungen für Kunstvernisagen. Sonst würde mich die Sprache nicht so faszinieren. Also zu den Details:
Künstler 1 (Skulpturen)
Ausgangspunkt ist eine plastische Formensprache, welche dem Betrachter den Geist des Ortes vermittelt. Ein Ruhepol entwickelt sich zur dynamische Expression im kontrastreichen Widerspruch einer sammelnden und orientierenden Form, welche sich in gleicher Weise dehnt und auflösen zu scheint. Die Auseinandersetzung mit dem Ort, die Suche nach dem adäquaten Verhältnis zwischen Körper und Aussenraum sowie die Entwicklung eines sich einbinden Ausdrucks ist der Antrieb des Künstlers. Dabei entstehen Skulpturen in gedanklich verlorener Tiefe. (Der Künstler) beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Formensprache und der Korrespondenz zwischen Form und Raum.
Künstler 2 (Malerei)
Farbe, Dynamik und die damit verbundene Ausdruckswelt fasziniert die Künstlerin seit Jahren. Ihre Arbeit als Managementcoach beeinflusst das Schaffen mit lebensphilosophischen Denkansätzen. Die Bilder erlauben eine Auseinandersetzung mit sich und der Welt, unterstützt durch Bildkompositionen und einer ganz individuellen Botschaft. (…) Die Künstlerin will ihre Betrachter zu einer Entdeckungsreise zu Schönheit, Sinnfindung und persönlichen Entwicklung einladen. Kunst entsteht im Einklang mit dem Betrachter.
Der letzte Satz finde ich noch beruhigend. Denn im Optimalfall bezahlt der Betrachter diese „Sinnfindung“ auch.
(Bild (c) by nahlinse/flickr.com)